Hallo ihr Lieben,
heute gibt es eine kleine Zuckersortenkunde von mir.
Manchmal gerade in Diäten fragt man sich doch, ist Süßstoff ungesund und soll ich lieber mit Honig anstatt mit Zucker süßen? Es ist eine schnelle Übersicht über die gebräuchlichsten Zuckersorten und eine kurze Beschreibung. Eingeteilt ist das Ganze in Zucker, Sirupe, Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe.
Zucker
Haushaltszucker (Saccharose) | – aus Zuckerrohr und Zuckerrüben gewonnener Zucker |
Fruchtzucker (Fruktose) | – kommt in Früchten und Honig vor
– hat die höchste Süßkraft unter den Einfachzuckern – wird industriell aus Rohr- und Rübenzucker gewonnen.
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Traubenzucker (Glukose) | -durch enzymatischen Abbau von Stärke erzeugt
-kommt in der Natur in Früchten und im Honig vor |
Rohrzucker | -aus Zuckerrohr gewonnene Saccharose
– je nach Verarbeitung: Rohrohr-, Vollrohr- oder normaler Haushaltszucker |
Rübenzucker | aus Zuckerrübe gewonnene Saccharose |
Milchzucker (Laktose) | in Milch und Milchprodukten |
Palmzucker | aus dem süßen Saft von Atta- und Zuckerpalmen
weniger süß, hat aber ein besonders Aroma |
Malzzucker (Maltose) | ein natürliches Abbauprodukt von Stärke und wird industriell aus Gerste gewonnen Malzzucker spielt eine wichtige Rolle bei der Alkoholproduktion (z.B. Bierherstellung).
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Invertzucker | ein Sirup, der je zur Hälfte aus Glukose und Fruktose besteht
wird aus Saccharose oder Stärke gewonnen (Lebensmittelindustrie, z.B. als Kunsthonig)
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Allen diesen Zuckern ist gemein, dass sie keine Mineralstoffe oder Vitamine enthalten und 4kcal pro 1g Zucker enthalten. Sie sind deswegen als leere Kalorien anzusehen.
Das ist aber auch das einzige, dass man ihnen aussetzen kann. Sie sind also nicht ungesund, nur nicht gesund und dick wird man auch nicht automatisch. Es kommt wie bei allem auf die Dosis und die eben die Kalorien an.
Sirup und Dicksäfte
Sirupe sind dickflüssige und konzentrierte Zuckerlösungen, die dadurch entstehen, dass zuckerreichen Flüssigkeiten das Wasser entzogen wird und sie dadurch eingedickt werden. Dicksäfte sind den Sirupen ähnlich werden aber kalt hergestellt.
Fruchtdicksäfte | Früchte wie Birnen, Äpfel oder Datteln werden gepresst, der Saft geklärt, filtriert, entsäuert und eingedickt |
Agavendicksaft | besteht zu 70–90 % aus Fruchtzucker geschmacksneutral, sehr gut löslich
durch Einritzen des Blütenschaftes der Agave gewonnen etwas süßer, weniger Kalorien als Zucker Mineralien und Vitamine sind aber auch nicht mehr erhalten
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Zuckerrübensirup | aus geschnetzelten Zuckerrüben
kräftiger Eigengeschmack und eignet sich als Brotaufstrich oder als Süßungsmittel hoher Gehalt an Eisen und Magnesium im vgl. zu Zucker |
Ahornsirup | aus Zuckerahornbäumen, schmeckt karamellartig |
Sind Sirupe gesünder? Auch Sirupe und Honig enthalten 4kcal auf 1g und enthalten kaum Mineralstoffe oder Vitamine. Sirupe und Dicksäfte haben außerdem den Nachteil, dass sie besonders kleben und damit an den Zähnen haften und Karies auslösen können. Ernährungsphysiologisch ist es also vollkommen egal, ob ich Haushaltszucker oder Honig benutze.
Zuckeraustauschstoffe
Diese Stoffe kommen natürlich vor, enthalten aber auch Energie, im Gegensatz zu Süßstoffen. Sie werden nicht mit Insulin verstoffwechselt, daher werden keine Insulinspitzen nach dem Verzehr erzeugt.
Einfachzucker Fruktose | gilt auch als Zuckeraustauschstoff, weil sie ohne Insulin verstoffwechselt wird
enthält aber auch 4kcal pro 1g |
Zuckeralkohole Sorbit, Xylit, Mannit, Maltit, Lactit und Isomalt
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Ca. 40% weniger Kalorien als Zucker
Süßkraft etwa 40-70 % können abführend und blähend wirken enthalten wenig Vitamine und Mineralstoffe |
Eventuell ist es euch schonmal aufgefallen, dass auf Bonbons oder Proteinriegeln steht, dass diese bei übermäßigem Verzehr abführend wirken können. Das liegt dann daran, dass solche Zuckeraustauschstoffe zugesetzt wurden. Xylit habe ich zum Beispiel schon oft gelesen. Das ist aber trotzdem nicht ungesund.
Süßstoffe
Süßstoffe liefern dem Körper keine Energie und sind synthetisch gewonnen organische Verbindungen. Sie süßen weit über der Süßkraft von Zucker, aber beeinflussen den Blutzuckerspiegel nicht. Süßstoffe haben außerdem keinen nachgewiesenen negativen Effekt auf die Gesundheit, jedoch kann es passieren, dass durch die viel höhere Süßkraft, Lebensmittel nicht mehr als süß wahrgenommen werden, wenn sie nicht sehr viel Süße enthalten. Die täglich empfohlene Dosis wird ständig überprüft und angepasst.
Acesulfam K | 200x süßer als Zucker, stabil und hitzebeständig
Tägliche Höchstmenge: 9mg/kg Wird unverändert vom Körper wieder ausgeschieden |
Aspartam | 200x süßer als Zucker
Basis sind Eiweißbausteine und wird auch so vom Körper verstoffwechselt Verliert beim Erhitzen seine Süßkraft Tägliche Höchstmenge 40mg/kg |
Cyclamat | 35x süßer als Zucker, wird unverändert ausgeschieden
Höchstmenge 7mg/kg |
Neohesperidin DC | 400-600x süßer als Zucker, aus Zitrusfrüchten
Höchstmenge 5mg /kg |
Saccharin | 500x süßer als Zucker, stabil-, gefrier-, säure- und hitzebeständig
Höchstmenge 5mg/kg |
Thaumatin | 2000-3000x süßer als Zucker, natürlicher Eiweißstoff, verliert beim Erhitzen die Süßkraft |
Sucralose | 500- 600x süßer als Zucker
Entsteht durch kontrollierte Chlorierung von Saccharose |
Twin Sweet | Salz aus Aspartam und Acesulfam |
Neotam | Hergestellt aus Aspartam
13000x süßer als Zucker, hitzebeständig |
Stevia | Krautartige Pflanze
300x mal süßer als Zucker Höchstmenge 4mg/kg |
So jetzt wisst ihr, was an Zuckern alles so gibt und wenn ihr mal wieder die Nährwerte studiert, könnt ihr auch versteckte Zucker finden.
Fazit ist, dass Süßstoffe sehr wenige Kalorien haben und auch den Insulinspiegel nicht beeinflussen, daher sind sie zum Süßen in der Diät geeignet. Ob ihr Haushaltszucker, Honig oder Rohrzucker benutzt, ist vollkommen egal. Nichts davon enthält Nährstoffe und ist irgendwie gesünder als das andere. Durch seine klebrige Eigenschaft, ist Honig sogar noch schlechter für die Zähne.
Falls ihr wirklich etwas gesünder süßen wollt, dann greift auf Trockenobst und Obstmark zurück. Da sind etwas mehr Nährstoffe noch enthalten.
Ich hoffe das war etwas aufschlussreich,
Claudi